Projekt Beschreibung

Das grosse Insektensterben

Innerhalb der kurzen Zeit von nur drei Jahrzenten hat der Mensch in verschiedenen Gebieten die Insektenpopulationen um bis zu 75 Prozent dezimiert. Auch die Zahl der Arten nimmt dramatisch ab. Zwei Drittel aller Schmetterlings- und Wasserkäferarten sind in ihrer Existenz bedroht. 40 Prozent der bisher untersuchten Insektenarten der Schweiz gehören zu den «gefährdeten Arten». Mindestens 163 Insektenarten gelten in der Schweiz als ausgestorben.
Der massive Rückgang der Insekten hat, je nach Art und Lebensraum, verschiedene Ursachen. Hauptgründe für das Insektensterben sind die intensive Landwirtschaft, der massive Einsatz von Pestiziden sowie die Zerstörung der Lebensräume. Die Lichtverschmutzung und der Klimawandel sind weitere wichtige Gründe.

Durch die massive Bautätigkeit, die intensive Landwirtschaft und die Entwässerung von Feuchtgebieten zerstört oder zerstückelt der Mensch die natürlichen Lebensräume von Insekten. Auch der Rückgang artenreicher Trocken- und Bergwiesen führt zum Verlust wertvoller Lebensräume.
Weil viele Insekten ausserdem nicht sehr mobil sind und selbst unscheinbare Hindernisse wie Randsteine nicht überwinden können, sind sie nicht in der Lage, sich in anderen Lebensräumen anzusiedeln.

Insekten sind die artenreichste Klasse im Tierreich. Weltweit sind 60 Prozent aller Tierarten Insekten. Ihr Verschwinden hat somit einen massiven Einfluss auf das Überleben anderer Arten. Das Insektensterben ist ein alarmierendes Zeichen für den allgemeinen Verlust an Biodiversität – und bedroht unsere Lebensgrundlage. Denn das Ökosystem ist wie ein Sicherungsnetz: sind zu viele Fäden kaputt, hält das Netz nicht mehr.

Insekten bestäuben Blüten fast aller Wild- und Kulturpflanzen. Erdbeeren, Raps oder Kaffee: rund ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion ist abhängig von Insekten. Ohne sie können sich viele Wild- und Nutzpflanzen nicht weiterverbreiten oder Früchte produzieren. Herrscht Mangel an den bestäubenden Insekten, fallen die Ernten geringer aus.

Dabei spielen Wildbienen eine weitaus grössere Rolle als bislang angenommen: Die Bestäubung durch «domestizierte» Honigbienen reicht bei weitem nicht aus, um die landwirtschaftlichen Erträge zu sichern.

Als primäre Futterquellen für viele andere Tiere sind die Insekten ein wichtiger Teil im Nahrungsnetz. Verschwinden Insekten, haben Vögel, Fische, Fledermäuse und andere Insektenfresser keine Nahrung mehr und auch sie sterben aus.

Dies zeigt sich zum Beispiel im massiven Rückgang der Feldlerchen in der Schweiz.